Balkonsolaranlage – lohnen sich die Mini-Solaranlagen?

Balkonsolaranlage

Um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden führt kein Weg an Strom durch die Sonne vorbei. Lohnen sich die kleinen Balkonsolaranlagen?

Was ist eine Balkonsolaranlage?

Eine Balkonsolaranlage ist eine kleine Solaranlage die direkt steckerfertig geliefert werden. Im Gegensatz zu großen fest installierten Solaranlagen können Balkonkraftwerk flexibel eingesetzt werden und müssen nicht fest verbaut werden. Somit können diese auch in Mietwohnungen zum Einsatz kommen.

Was ist der Unterschied zu einer großen Photovoltaikanlage?

Der Hauptunterschied ist die maximale Leistung, die eine Balkonsolaranlage haben darf. In Deutschland sind dies maximal 600W. Diese Leistung bezieht sich dabei auf die Maximalleistung des angeschlossenen Wechselrichters. Der Wechselrichter wird nicht fest mit dem Hausnetz verbunden, sondern über eine Wieland Einspeisesteckdose oder die Schukosteckdose mit dem Hausstromnetz verbunden.

Welche Voraussetzen benötigt die Installation?

Um eine Balkonsolaranlage nutzen zu können wird zuerst eine Fläche für die Aufstellung benötigt. Ein Solarmodul ist dabei etwa 1,7m x 1m groß und es können zwei Module genutzt werden.

Die Solarmodule sollten möglichst unbeschattet sein und Richtung Süden in 30° Winkel zur horizontalen montiert werden. Aber auch Abweichungen von der optimalen Ausrichtung können häufig mit nur geringen Ertragseinbußen verbunden sein und sich trotzdem lohnen.

Des Weiteren muss in der Nähe eine Schukosteckdose oder Wieland Einspeisesteckdose durch eine Elektrofachkfraft installiert werden, damit die Solaranlage sicher mit dem Stromnetz verbunden werden kann. Die Wieland Einspeisesteckdosen bietet eine hohe Sicherheit, da dort die Kontakte nicht berührt werden können. Auch im ausgesteckten Zustand können die Stecker der Balkonsolaranlage Strom führen, daher ist bei der Nutzung einer Schuko-Verbindung nur ein Wechselrichter nach dem DGS-Sicherheitsstandard erlaubt. Hierbei wird vom Solar-Wechselrichter erst Strom eingespeist wenn der Stecker in der Steckdose verbunden ist und Strom vom Netz bezieht.

Die Balkonsolaranlage muss außerdem kostenlos eingetragen werden. Je nachdem was für ein Stromzähler installiert ist, kann vom Netzbetreiber gefordert werden auf einen modernen Zähler umzurüsten. Wichtig ist, dass der Zähler sich nicht rückwärts drehen kann, wie dies bei den älteren Ferraris-Zählern der Fall ist. Hierdurch kann ggf. die Grundgebühr für die Zählermiete steigen. Bitte hier vor Kauf der Balkonsolaranlage informieren und bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung mit einbeziehen.

Im Zählerschrank sollte auch bereits ein RCD (FI Schutzschalter) installiert sein, ansonsten empfehle ich unbedingt diesen nachzurüsten, da dieser Leben retten kann!

Bei einer Mietswohnung sollte vor der Errichtung am Besten das Vorhaben mit dem Vermieter einmal besprochen werden.

Lohnt es sich eine Stecker-Balkonsolaranlage zu betreiben?

Eine Steckersolaranlage trägt tagsüber bei Lichteinfall zur Deckung der Grundlast des Haushaltes bei. Zeitweise kann der erzeugte Strom sogar darüber liegen. Dies ist natürlich vor allem in den Sommermonaten interessant. In den Wintermonaten ist durch die kurzen, dunklen Tage der Ertrag bedeutend geringer und reicht selbst bei großen Dach-Solaranlagen häufig nicht aus, um ein Haus vollständig autark zu versorgen.

Überschüssig produzierter Strom wird bei einer Balkonsolaranalge allerdings nicht wie bei den großen Anlagen vergütet, sondern kostenlos ins Stromnetz eingespeist.

Häufig amortisiert sich ein ein Balkonkraftwerk nach ca. 6-10 Jahren.

Auf der Webseite der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ist ein Wirtschaftlichkeitsrechner aufrufbar, mit dem du anhand deines Stromverbrauchs und Ausrichtung der Module einen Eindruck von der Amortisationszeit und Einsparung erhältst: https://solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator/

Wo und wie muss ich meine Balkonsolaranlage anmelden?

Du kannst deine Balkonsolaranlage selber unter https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR eintragen oder deine Elektrofachkraft damit beauftragen.

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